Mit rasender Geschwindigkeit hat 2006 das Schlagwort "Web 2.0" sich bis in die letzten Knoten des Netzes verbreitet und in den Feuilletons für einige, meist begrifflose, Aufregung gesorgt.
Jörg Kantel hat nun unter dem Titel "Web 2.0: Werkzeuge für die Wissenschaft" einen informativen Vortrag gehalten, dessen Lektüre nicht nur zum besseren Verständnis der wichtigsten Werkzeuge und Aspekte sozialer Software beiträgt, sondern vielleicht sogar als Gegenmittel zum nahe liegenden Zynismus angesichts des Hypes dienen kann.
Tatsächlich wird vom Autor das Web 2.0 nicht nur als "Summe der Bemühungen, das Web kommunikations- und benutzerfreundlicher als bisher zu gestalten" verstanden, sondern auch die emanzipatorischen Möglichkeiten des Internets werden noch einmal in Erinnerung gerufen:
Und wie alle Buzz Words ruft es auch sofort die Spekulanten auf den Plan, die damit einen schnellen Euro machen wollen. Dies ist eine doppelte Gefahr: Zum einen kann das Interesse des großen Geldes, das mit aller Macht in den neuen Markt drücken will, die - wie wir (hoffentlich!) gezeigt haben - durchaus vorhandenen emanzipatorischen Möglichkeiten, die in den neuen Formen des Netzpublizierens stecken, an den Rand oder ganz ins Abseits drängen. Zum zweiten kann eine sicher bald einsetzende Enttäuschung darüber, daß man mit dem Web 2.0 doch nicht so schnell wie Dagobert Duck im Geld schwimmen kann, die positiven Möglichkeiten der Social Software überdecken. Aber ich hoffe, daß das emanzipatorische Potential, das in den neuen Formen des Publizierens steckt, diese Angriffe überleben wird.
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