Barrierefreiheit - Definition und Vorteile

Das Internet ist ein Medium für alle - und bei der Entwicklung barrierefreier Webseiten geht es darum, möglichst vielen Menschen den Zugang zu einer Website zu ermöglichen.

Barrierefreiheit hat spezifische, technische und inhaltliche, Voraussetzungen. Durch die bessere Wahrnehmbarkeit ihrer Inhalte und ihre für alle Benutzer gewährleistete Bedienbarkeit und Verständlichkeit kann das Internet als die Informationsquelle unserer Zeit auch behinderten Menschen zur Verfügung stehen.

In Deutschland bestehen für mehr als 9% der Nutzer zumindest zeitweise Barrieren bei der Lektüre von Webseiten. Dabei geht es nicht nur um sehbehinderte oder motorisch eingeschränkte Menschen; oder kennen Sie keine Seite, deren Schrift sie kaum entziffern konnten, auf der Sie von sinnlos blinkenden Animationen abgelenkt wurden oder nicht wussten, was Sie mit einem bestimmten Formular anfangen sollten?

Nicht jeder Besucher entspricht dem Durchschnitt. Eine häufige Barriere ist die fehlende Geräteunabhängigkeit. Oft wird vorausgesetzt, dass jeder Besucher eine Maus benutzt. Menschen, die eine Maus nicht zur Verfügung haben oder nicht bedienen können, werden deswegen eine Website, die mit der Tastatur nicht bedienbar ist, kaum nutzen können. Ähnliches gilt für das Lesen von Informationen. Denn als Alternative zum Monitor stehen nicht nur der Drucker zur Verfügung, sondern ebenso Screenreader, kleine Displays oder die Braille-Zeile.

Definition

Barrierefreiheit bedeutet, dass Internetseiten so entwickelt werden, dass sie plattform- und browserübergreifend problemlos dargestellt werden. Webseiten sollen zugänglich sein, egal mit welchem Browser der Benutzer surft, ob mit dem Handy, einem PDA, dem Computer am Arbeitsplatz oder assistiven Technologien wie Screenreadern.

Weil Barrierefreiheit aßerdem bedeutet, dass Webseiten auch bei deaktivierten Erweiterungen wie JavaScript oder Java noch einwandfrei funktionieren, können die Inhalte barrierearmer Seiten nahezu von allen Nutzern erreicht werden.

Vorteile

Barrierefreie Webentwicklung dreht sich um Menschen - sie umfasst nicht nur technische Details in der Programmierung oder im Layout, sondern muss als Konzept aufgefasst werden, den gesamten Internetauftritt für alle Nutzer zugänglich zu gestalten. Das hat seine Vorteile:

  • Reichweite: Weil barrierearme Seiten plattform- und browserübergreifend entwickelt werden und auch ohne Erweiterungen wie JavaScript oder Java funktionieren, können Sie von nahezu allen potentiellen Nutzer (und Kunden) erreicht werden. Denn nicht jeder ist jung, dynamisch und unter 30. Barrierefreies Webdesign berücksichtigt den demografischen Faktor als wesentlichen wirtschaftlichen Aspekt bei der Gestaltung eines Internetauftritts.
  • Suchmaschinenfreundlich: Barrierearme Websites sind von Suchmaschinen einfacher zu lesen und haben so eine höhere Chance auf eine bessere Positionierung in der Liste der Suchergebnisse.
  • Soziales Engagement: Ein barrierearmer Internetauftritt macht das soziale Engagement des Anbieters deutlich. Wenn den Besuchern hingegen der Zugang zu der Seite durch erhebliche Barrieren verwehrt wird, zeigt der Seiteninhaber, dass für ihn behinderte Menschen (und Kunden) unwichtig sind.
  • Nachhaltigkeit: Durch den Einsatz von CSS und die Trennung von Inhalt und Layout wird der zukünftige Pflegeaufwand der Inhalte deutlich geringer, da sie getrennt vom Design gepflegt und verwaltet werden können. Das betrifft natürlich auch eine zukünftige Änderung des Layouts, das getrennt vom Inhalt angepasst werden kann. So bleiben Kosten transparent und können nachhaltig reduziert werden.

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