Vielleicht gibt es jenseits/diesseits der technologischen und sozialen Voraussetzungen einen Rhythmus, der Städte in sich selbst versinken lässt.
Denn von Droschken und Laternenanzündern hat Walter Benjamin sich bereits während der Arbeit an seiner Berliner Kindheit verabschiedet, und die letzten Gaslaternen der Hauptstadt werden jetzt im Namen ökologischer Effizienz kassiert.
Bleibt naturgeschichtlich der Schnee, der mit den Dingen uns selbst bedeckt und schwer macht und in dem wir vielleicht weiter unser Glück vermuten können.
Wenn wir dann, die Sachen fest eingeschlagen und verschnürt im Arm, in die Dämmerung hinaustraten, die Droschke vor der Haustür wartete, der Schnee unangetastet auf Gesimsen und Staketen, getrübter auf dem Pflaster lag, vom Lützowufer her Geklingel eines Schlittens anging, und die Gaslaternen, die eine nach der anderen sich erhellten, den Gang des Laternenanzünders verrieten, der auch an diesem süßen Abend die Stange hatte Schultern müssen - dann war die Stadt so in sich selbst versunken wie ein Sack, der schwer von mir und meinem Glück war. (Walter Benjamin: Berliner Kindheit)
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