Teddybären

Als Entzauberung der Welt lautet der Befund der Aufklärung, dass es gar keine Rätsel gibt, die zu lösen wären.

Die Geheimnisse der Dingwelt sind Projektionen unserer selbst, was wir in ihnen zu entdecken hofften, sind zuletzt immer nur unsere eigenen Angelegenheiten. Aufklärung löst keine Probleme, sondern schafft sie ab. Das ist heute das Pensum der analytischen Philosophie.

In der entzauberten Welt stehen uns die Dinge in ihrer reinen Sachlichkeit als manipulierbare Objekte zur Verfügung. Zwischen Subjekt und Objekt sind alle inneren Beziehungen zerschnitten, Kommunikation ist eine rein intersubjektive Relation. Die Sache selbst spricht nicht. Anders gesagt: wer mit seinem Hund redet ist ein Idiot.

Wäre ein Denken noch aufgeklärt, das der Erfahrung die Treue hält, die wir als Kinder gemacht haben: dass wir mit den Tieren, mit den Dingen zu sprechen vermögen? Dass die Welt die Gestalt einer Frage ist, auf die nicht wir, auf die nicht in uns, sondern nur in der Welt sich eine Antwort erschließen lässt?

Müsste ein solches Denken sich nicht vergeblich bemühen, das Pensum der Entzauberung zu revidieren?

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