In Brandenburg werden in diesem Jahr doppelt so viele Flüchtlinge erwartet wie 2013. Das heißt konkret: 6000 Menschen.
Und natürlich titelt die MAZ rhetorisch-zwanghaft, wie nicht anders zu erwarten: "Flüchtlingsstrom in Brandenburg erwartet".
Eine Naturgewalt bricht über uns herein. Kein Wunder, dass der Brandenburger Pöbel, der in der Regel allerdings keine Zeitung liest, sondern sich die eigene Meinung bei Facebook stärkt, bald wieder seine Ängste und Sorgen um die Zukunft entdecken wird, wenn es darum geht, die Flüchtlinge willkommen zu heißen.
Das UN-Flüchtlingswerk spricht aktuell von etwa 2,8 Millionen Syrer im Exil. Die meisten davon haben in den Nachbarländern Zuflucht gefunden: Knapp 1,1 Millionen syrische Flüchtlinge leben zur Zeit im Libanon - bei einer Einwohnerzahl von 4,4 Millionen Menschen. Etwa 775.000 sind in die Türkei geflüchtet, knapp 600.000 nach Jordanien und etwa 225.000 in den Irak. Etwa 138.000 Flüchtlinge haben sich nach Ägypten durchgeschlagen. Zudem sind Schätzungen zufolge weit mehr als 6,5 Millionen Syrer Vertriebene im eigenen Land.
Um das Jahr 1685 flohen fast 50.000 Hugenotten nach Deutschland. Etwa 20.000 davon ließen sich in Brandenburg-Preußen nieder, wo Kurfürst Friedrich Wilhelm ihnen mit dem Edikt von Potsdam besondere Privilegien gewährte.
Diese Zahl der Flüchtlinge aus den krisengeschüttelten Regionen stelle das Land vor erhebliche Herausforderungen. Das Erstaufnahmelager "platzt schon jetzt aus allen Nähten", heißt es in dem Artikel.
Um so schlimmer für Brandenburg.
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