Zum Welttag der Philosophie (was es nicht alles gibt) hat der Berliner Philosoph Andreas Arndt erklärt, warum Marx noch aktuell ist und wie man ihn gerne links und rechts falsch versteht.
Marx steht (was sicher nicht so neu ist, wie Arndt meint) gegen jede regressive Kapitalismuskritik, die hinter die Moderne (und den "Westen") zurück will, wahnhaft von der Abschaffung des Geldsystems, echter Gemeinschaft und Lagerfeuern träumt. Die
Konservativen, wenn ich das mal so dreist sagen darf, wiederholen ja oft nur die Missverständnisse der Linken, nur dass sie dann eine andere Bewertung draufsetzen. Im Mittelpunkt steht bei Marx die individuelle Freiheit - das hat bis jetzt kaum jemand verstanden. Ich würde sagen, das größte Missverständnis, was Marx erlitten hat, ist, dass nicht gesehen wurde, dass die Intention seiner ganzen Unternehmung darauf hinauslief, unter den Bedingungen der Moderne die Möglichkeit einer alternativen Gesellschaft zu denken. Unter den Bedingungen der Moderne, das heißt also im Wesentlichen auch, fokussiert auf individuelle Freiheit.
Kommentar schreiben