Befragt über sein Verhältnis zur Natur, sagte Herr K., dass er nicht ins Freie und Grüne fahren, sondern Bäume vor der Tür sehen möchte.
Bäume erinnerten ihn an die reale Basis der Gebrauchswerte, an das Nicht-Identische in jeder kapitalistischen Zurichtung der Natur. Seine Naturerfahrung bleibt auf Arbeit bezogen, sonst gerate sie zum romantischen Eskapismus krankhafter Begeisterung. Hinaustreten, das Haus verlassen, aber der Stadt nicht entfliehen, so lautet seine Devise.
"Ich würde gern mitunter aus dem Haus tretend ein paar Bäume sehen. Besonders da sie durch ihr der Tages- und Jahreszeit entsprechendes Andersaussehen einen so besonderen Grad von Realität erreichen. Auch verwirrt es uns in den Städten mit der Zeit, immer nur Gebrauchsgegenstände zu sehen, Häuser und Bahnen, die unbewohnt leer, unbenutzt sinnlos wären. Unsere eigentümliche Gesellschaftsordnung läßt uns ja auch die Menschen zu solchen Gebrauchsgegenständen zählen, und da haben Bäume wenigstens für mich, der ich kein Schreiner bin, etwas beruhigend Selbständiges, von mir Absehendes, und ich hoffe sogar, sie haben selbst für die Schreiner einiges an sich, was nicht verwertet werden kann." "Warum fahren Sie, wenn Sie Bäume sehen wollen, nicht einfach manchmal ins Freie?" fragte man ihn. Herr Keuner antwortete erstaunt: "Ich habe gesagt, ich möchte sie sehen aus dem Hause tretend." (Herr K. sagte auch: "Es ist nötig für uns, von der Natur einen sparsamen Gebrauch zu machen. Ohne Arbeit in der Natur weilend, gerät man leicht in einen krankhaften Zustand, etwas wie Fieber befällt einen.")
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