Angst ist immer gesellschaftlich und politisch induziert.
Wenn es keine Alternativen mehr gibt, wenn die Horizont- und Perspektivlosigkeit zum politischen Programm (TINA = There is no alternative) wird, dann wird doppelt Angst produziert:
- die Angst vor allem, was Änderung bringt, vor jeder Änderung selbst
- die Angst der Eingeschlossenen, die klaustrophobischen Anfälle derer, die nach Auswegen suchen und alle Wege versperrt sehen.
Panik, heißt das, ist das Grundgefühl im deutschen Biedermeier. Es führt zu einer so ambivalenten wie wahnhaften Haltung dem Fremden gegenüber:
1. Im Fremden wird man (rechts) der eigenen Angst vor Änderungen habhaft, der/die/das Fremde verkörpert all die Alternativen zum alternativlosen Status quo, die nicht sein dürfen und sollen.
2. Der/die/das Fremde wird (links) zur Projektionsfläche für die eigenen Ausstiegsträume und Sehnsüchte nach alternativen Lebensformen.
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