Evangelikale Lyrik von Xavier Naidoo

Die Jugendorganisation der Partei Die Linke, die Linksjugend Solid, hatte Anzeige wegen des Liedes Wo sind des Musikprojektes Xavas erstattet, weil dieses Gewalt verherrliche und schwulenfeindlich sei.

Xavier Naidoo fabriziert homophobe Liedtexte? Keine Überraschung, wenn man den evangelikalen Hintergrund des Sängers vor Augen hat.

Auch den Hinweis darauf, dass er ja nichts gegen Schwule hätte, sogar Respekt für sie fordere, kapiert nur, wer die bei Fundamentalisten übliche Pointe kennt: Gott hasst die Sünde, aber liebt den Sünder. Mit dieser Formel lässt sich noch jede Hetze mit theologischem Dreh rechtfertigen. (Bibletreue Evangelikale, das sind die, die genau zu wissen meinen, wen oder was Gott liebt und hasst.)

Nichts Neues von einem christlichen Fundamentalisten, schreibt deswegen auch Marcus Staiger erfrischend gut informiert in der ZEIT.

Im Weltbild des fundamentalistischen Christen Xavier Naidoos ist wahrscheinlich alles gleichermaßen Sünde und von Luzifer inspiriert. Auswüchse der großen Hure Babylon. Selbst wenn jetzt eine Stellungnahme auf Naidoos Website Hochachtung und Respekt vor der schwul-lesbischen Community bezeugen will: Die Welt ist ein Moloch und wir leben in den letzten Tagen, Bruder!

Das System hat sich von Gott abgewandt und steuert seinem Untergang entgegen. Wer solche Gruselgeschichten hat, braucht sich mit wirklicher Politik, Wirtschaft, ökonomischen und gesellschaftlichen Zusammenhängen nicht mehr zu beschäftigen. Der Teufel ist ja schuld.

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