Im Abschlußbericht über das empirische Forschungsprojekt Aussteiger, Konvertierte und Überzeugte
legt Heinz Streib auch den traurigen Fall einer Aussteigerin dar, die eine Brüdergemeinde verlassen hat.
Die Studie gilt vor allem dem radikalen fundamentalistisch-christlichen (Sekten-)Milieu, genauer gesagt: der Analyse zu Einmündung, Karriere, Verbleib und Ausstieg in bzw. aus neureligiösen und weltanschaulichen Milieus oder Gruppen sowie radikalen christlichen Gruppen der ersten Generation mit besonderer Berücksichtigung der Milieus und Organisationen christlich-fundamentalistischer Prägung
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Sie untersucht Biographieverläufe, d.h. den Einstiegsprozeß, den Verbleib und den Ausstiegspozeß in bzw. aus christlich-fundamentalistischen Milieus und Organisationen
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Abgedruckt in Deutscher Bundestag.Enquete-Kommission "Sogenannte Sekten und Psychogruppen" (Ed.), Neue religiöse und ideologische Gemeinschaften und Psychogruppen. Forschungsprojekte und Gutachten der Enquete-Kommission 'Sogenannte Sekten und Psychogruppen' Hamm: Hoheneck-Verlag, S. 107-157. 1998.
Ganz ähnliche Fälle berichtet auch G. Sennlaub in seiner ausgezeichneten Biografie.
Fundamentalismus, eine Definition
Fundamentalistische Ideologie überblendet die prinzipielle Beliebigkeit der Wahl wie die im Grunde unbestreitbare Tatsache, daß die Orientierung der eigenen fundamentalistischen Gruppe nur eine Variante im pluralistischen Angebot der Religionen ist. Diese Überblendung geschieht durch eine autoritative Überhöhung der eigenen Orientierung, die durch Theorien der Wörtlichkeit, etwa der Verbalinspiration, eine Absolutheit beansprucht, die moderne Natur- und Geisteswissenschaft – und damit besonders auch die Theologie – weit in den Schatten stellt. Daher ist es verstehbar, daß auch der fundamentalistische Mono-Konvertit den Wahlcharakter seiner Entscheidung bald verdrängt und sich der Meinung hingibt, daß die eben erworbene die einzig wahre Religion sei.
Biografie - Sarah
Sarah, mit 21 Jahren eine der jüngeren Versuchspersonen, die wir interviewt haben (...) Sarah berichtet, wegen seiner seelischen Unterdrückung und Grausamkeit gegenüber ihr und ihren Geschwistern viele negative, aber kaum positive Erinnerungen verbinden. Als Mitglieder einer christlich-fundamentalistischen Gemeinde („Brüdergemeinschaft“) erziehen Sarahs Eltern ihre Kinder in den Glaubensauffassungen und Regeln dieser Gruppierung.
In vielen für sie bedeutsamen Lebensbereichen erlebt sich Sarah unterdrückt, nicht gefördert und ausgenutzt. Als Beispiele für die gesetzliche Durchdringung bis hin zu Fragen der Kleidung und Haartracht erzählt Sarah:
...ähm also n ganz großer Punkt den ich da kritisiere ist das das ist alles nur Theorie ne’ es gibt sehr viele Gesetze die eingehalten werden müssen (holt Luft) [...] ... aber es ist überhaupt nichts was gelebt wird und es ist überhaupt keine Menschlichkeit dadrin überhaupt keine ⎣I.: mhm⎦ Menschlichkeit. (holt Luft) wenn wenn die entscheiden müßten zwischen Menschlichkeit und ihrem Gesetz dann gehen die nach dem Gesetz und verletzen die Menschlichkeit ne’ (holt Luft) und ganz praktisch hat das so ausgesehen, äh daß wir Mädchen haben nie die Haare geschnitten bekommen die mußten lang sein. wir mußten Rocke t- wir mußten Röcke tragen durften keine Hosen tragen wir durften keinen Schmuck tragen also auch nicht schminken...
Druck & Bruch
Nach Beendigung der Schule mit der Fachoberschulreife hat Sarah eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester begonnen, während der sie erstmals nicht zuhause wohnen muß. Sarah hat diese Ausbildung jedoch abgebrochen, ist aufgrund psychischer Probleme gescheitert. Danach wohnt Sarah 5 Monate lang wieder zu Hause und entwickelt immer deutlichere Ablehnung sowohl gegen ihren Vater, als auch gegen seine Religiosität; sie gerät immer mehr unter Druck.
Darauf folgt der Bruch sowohl mit der fundamentalistischen Milieu, als auch mit dem Vater. Zwar haben sowohl Sarah, als auch ihre Eltern nahezu gleichzeitig die Gemeinde verlassen, es ging in verschiedene Richtung: während der Vater die Gemeinde nicht christlich und nicht biblisch genug gefunden hat und für sich und seine Frau eine neue Gemeinde gesucht hat, verläßt Sahrah das christlich-fundamentalistische Milieu insgesamt. Es kommt zum Eklat: Sarah wird aus dem Elternhaus verwiesen, zieht zunächst zu einer Freundin, dann zu ihrem Freund.
Religiöse Sozialisation
Das vitale Bedürfnis von Sarah, in einer anregenden, warmherzigen und vorbehaltlos annehmenden Gemeinschaft eingebunden zu sein, wird von ihrer Familie nicht erfüllt. Sie berichtet nur von Ablehnung durch das rigide Erziehungskonzept und das abweisende Beziehungsverhalten ihres Vaters, ja von Prügelstrafen und Hausverbot für die eigenen Kinder als Extrem. Gefühlskälte und Angst werden Sarah als belastende lebensthematische Hypothek mit auf ihren Lebensweg gegeben.
Sarah weiß dennoch im Rückblick von positiven und für sie förderlichen Aspekten ihrer Religiosität zu berichten; hier steht das Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund, das sie in den Gruppenveranstaltungen erlebt hat und durch das sie die Defizite in der gefühlskalten, repressiven und gewalträchtigen Familiensituation teilweise kompensieren kann. Lange Jahre hat Sarah sich in diesem fundamentalistischen Milieu bewegt und wohlgefühlt; sie war damals freilich selbst überzeugt davon, den richtigen Weg zu gehen. Sarahs Zugehörigkeit zum traditionsgeleiteten Typ christlich-fundamentalistischer Biographieverläufe ist offensichtlich.
Biographische Folgen der religiöser Sozialisation
Wenn wir nach der Funktion von Religiosität und religiösen Milieus für Sarah fragen, ist zunächst auf den repressiven Effekt des Amalgams von patriarchal-autoritärer und fundamentalistischer Religiosität hinzuweisen. Bereits die Erzähldynamik der Eingangsequenz des Interviews weist auf die für Sahrah aktuell belastenden Problematiken der Lebensuntüchtigkleit und Angstbewältigung hin. Der auffällig schleppende Beginn mit einer deutlichen Abwehrbewegung läßt auf eine aggressive, ja haßerfüllte Einstellung gegenüber ihrer eigenen bisherigen Lebensgeschichte schließen. Wenn sich Sarah nach dem zögernde Beginn dann doch in aller Offfenheit dem Rückblick widmet, kommen die lebensfeindlichen Elemente einer einengenden Religiosität, wie sie vom Vater vorgeschrieben wurde, deutlich zum Vorschein.
Schritte der Befreiung
Angeregt durch Kontakte in der Schule und durch das protestierende Beispiel ihres älteren Bruders und schließlich durch einen kritisch fragenden Freund lernte Sarah allmählich das engstirnige und weltfremde Denken ihrer religiösen Gruppe zu hinterfragen. Nicht unerheblich für diesen religiösen Ablösungs- und Ausstiegsprozeß ist die Simultaneität mit Sarahs - zeitlich um Jahre verzögerten, aber desto vehementeren - adoleszenten Ablösung von ihrem Vater, der in leitender Position ebenfalls Mitglied der religiösen Gruppe war. Das Auseinanderklaffen von Rede und Handlung bei ihm, seine Starrheit und besonders Defizit an Menschlichkeit waren für Sarah Grund genug, sich zugleich gegen den Vater und seine repressive Religion radikal aufzulehnen. War sie bisher ‘mitgeschwommen’ und hatte sich den Eltern gebeugt, unternimmt sie nun Schritte in die Selbständigkeit. Daß Sarah sogleich des Hauses verwiesen wird, bei FreundInnen unterkommen muß und noch heute um finanzielle Unterstützung durch den Vater streiten muß, zeigt die Brisanz der Ablösung, aber auch die beginnende Transformation nach der Ablösung.
Während Sahrah lange Jahre nicht das Durchsetzungsvermögen hatte, das durch den patriarchalischen Vater und die fundamentalistisch-christliche Gruppe geprägte Weltbild kritisch zu hinterfragen und sich davon zu distanzieren, haben sowohl intellektuelle Unstimmigkeiten im Weltbild ihrer christlichen Gruppe, als auch die emotionalen Defizite im Beziehungsgeflecht zu anderen Gruppenmitgliedern sowie die harsch-ablehende Reaktion ihres Vaters Sarah dazu geführt, mutiger zu werden und ihren eigenen Weg zu suchen. Bei zunehmender Autonomie und eigenen Ideen blieb jedwede Zuwendung aus, und Sarah gelangte mehr und mehr ins Abseits - bis hin zur seelischen Isolation. Erst durch diesen Leidensdruck und massive Beziehungskonflikte bis hin zur Selbstzuschreibung eigener Beziehungsunfähigkeit und erst, als deutliche Symptome einer depressiven Phase mit suizidalen Tendenzen eingetreten waren, gelang es Sarah, sich weiteren Repressionen zu entziehen. Mittlerweile ist ihr Leidensdruck so groß geworden, daß sie in den letzten Monaten mehr und mehr bereit wurde, in die konfrontative Offensive zu gehen.
Man kann nur wünschen, dass das auch anderen derart religiös Geknechteten gelingt.
17 Kommentare
SAK Sekten Aufklärung Krefeld 11/01/16 6:35pm
#8 Hallo schwarze Katze und andere Leser. Wir sollten uns im Kampf verbünden. Auch wenn Personen aus dieser Sekte mit dazukommen. Wir haben Mittel und Wege diese zu erkennen. Schaut bei Facebook rein. P.S auch im geschützen Bereich des Brüderforums haben wir unsere Informanten und lesen alles mit. Auch die Unverschämtheiten die über diverse Kritiker vermittelt werden.
Schwarze Katze 07/10/16 5:52am
#7 Jeden Tag finde ich mehr Berichte über diese Sekte in den Medien. Kürzlich stolperte ich über fast die gleiche Geschichte wie es bei Sarah beschrieben wird. Nur das der Verlauf wesentlich schlimmer dargestellt wurde. Inzwischen haben meine Recherchen weitere Informationen hervorgebracht. Drei völlig unabhängig von einander lebende Frauen berichten von sexuellen Missbrauch innerhalb der Familie. Weitere Informationen findet man auf der Seite der Störenfriedas. Ich denke wenn der Staat und die Justiz hier nicht oder nur ungenügend reagiert muss zumindest eine Reaktion vom Bürger und von Hilfsorganisationen kommen. Haltet die Augen auf. Lehrer und Nachbarn informiert Jugendämter und Polizei. Diese Kinder können nichts dafür das sie solche Eltern haben.
religiöse Mädgung... 04/16/14 12:17pm
#209 FAZIT AM ENDE DES DREHBUCHES STANDEN SICH DIE PROTAGONISTEN NICHT MEHR AUF AUGENHÖHE WIE AM ANFANG GEGENÜBER Die ROLLEN haben gnadenlos überrollt.... ich würde das als geistlichen MISSBRAUCH bezeichnen! Für mich bedeutete das Kahlschlag auf GANZER Linie, heißt: schmierts euch eure Christenthümer in die Haare oder sonstwo hin!
Brüderkollateralschaden 04/04/12 11:23am
#66 @ Ausführungen zu Sennlaub und im Gegenzug bei idea gesehen: "Christen glauben an einen „Gott der zweiten Chance“ Bad Liebenzell (idea) - Um den Umgang mit zerbrochenen Beziehungen ging es bei einem Kongress „Vitalitas“, den die Liebenzeller Mission am 29. März in Bad Liebenzell „für Menschen im besten Alter“ veranstaltete. [mehr]" lol... kann man sich nur wundern
religiöse Mägdung 03/23/12 8:01am
#186 (die dreizehnte Göttin) man kann ja generell Kirche (die Staatskirche) kritisieren bis ablehnen (historisch) - wie Drewermann über Moser bis Deschner & .... aber einen solchen Hokuspokus wie in der Freikirche habe ich persönlich dort (Kirche) nie erlebt (ausgetreten bei Heirat.... nur noch besuchsweise in Ev. Akad.) Zumindest über Stecken war das Thema Sekte relevant http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/161374/index.html http://www.3sat.de/page/?source=/scobel/161035/index.html oder über weitere Zusammenhänge zu lernen: ---->Dr. Blume Demografie (Kinderreichtum bei Christen) oder speziell der Fokus, welche Christen welche Krankheiten entwickeln (Amish Diabetes. Achtung: Stoffwechsellage! und Inzest; Amishfrauen statistisch die höchste FMS-Zahl von Einwohnergruppen der USA. Da gäbe es sicher auch bei uns ein paar der Mythen, wie gesund das (fundamentalistische) Christentum sei, zu entmythologisieren.
religiöse Mädgung... 03/23/12 7:00am
#185 FAZIT AM ENDE DES DREHBUCHES STANDEN SICH DIE PROTAGONISTEN NICHT MEHR AUF AUGENHÖHE WIE AM ANFANG GEGENÜBER Die ROLLEN haben gnadenlos überrollt.... ich würde das als geistlichen MISSBRAUCH bezeichnen! Für mich bedeutete das Kahlschlag auf GANZER Linie, heißt: schmierts euch eure Christenthümer in die Haare oder sonstwo hin!
religiöse Mägdung .... 03/23/12 6:46am
#184 und doch noch ein so zutreffender Direktlink, weil ich selber, quasi das Rad neu erfindend, die Atmosphäre in der Brüdergemeinde als Fremde so haargenau wie beschrieben, wahrgenommen und aufgesogen habe erschütternd in der Generation meines Mannes (diese Männer entwickeln oft einen Computer in der Hirn-und Bauchgegend), die als kleine Erwachsene der Nachkriegszeit eine Kindheit "mit Hut" exerzieren mßten. An erster Stelle das Sündenbekennen. Kleine vernünftige gehorsame Marionetten des großen Pflicht"gefühls"! http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=12259 Mein Spagat war es, die eigenen Kinder davon fernzuhalten und ihnen statt dessen zumindest eine annähernd :- ) "paradiesische Kindheit" auf dieser Erde zu verschaffen. (Leider haben sie diese früh verlassen müssen....)
religiöse Mägdung... 03/23/12 4:04am
#183 Links [http://www.portal-oncken.de/news/2007/05/09/697.php] [http://www.mission-gottesreich.de/index.php/2010/04/andersglaeubige-sind-falsch/] wie gut mß es sich doch anfühlen, "richtig" zu sein? :-)
religiöse Mägdung und Brüder-Kollateralschaden 03/23/12 3:45am
#182 surreale Räume und Nischen und Situationen - meine Position und Funktion jetzt... äusserst r e a l war die Tatsache, meine Wahrheit und Freiheit behalten zu wollen, auch für den Preis, den ich deshalb gezahlt habe! Eine solche verordnete Gemeinschaft und Gemeinde war absolut nicht "mein Platz"! Eine meiner Währungen: mein Zombie-Dasein. "Gefangener des Monats" wäre untertrieben. Aus meiner Sozialisation heraus war ich freie und offene Gemeinschaften (und eine offene Kirchengemeinde) gewohnt. Ich fühle mich heute, da das kompakte Familienfundamentalismusthema hinter mir liegt, im Empty Nest, einfach gerupft und nachhaltig erschöpft. Von 100 auf 0. Und rückgestuft in ganz vielen Bereichen (finanziell, sozial, gesundheitlich,) Meine Ärztin urteilte: Sie haben zwei Leben in eines gepackt. Für viele kommt an dem Punkt der glückliche Abschnitt Ernte....Aber das überlassen wir mal den Henning Scherfs....(den ich nicht als Münchhausen einstufe, aber dessen Privilegien von den verschiedenen Warten aus auf ein positivistisches Altern nicht zu übersehen sind.) Auch der Herr Bibelschul-Prediger hatte vorgesorgt. Er ist mit seinen mittleren siebziger Jahren wohl noch gut gefragt und im Missionsgeschäft: alter Wein in alten Schläuchen in noch älteren Stiefeln. Mß sich um sein soziales Netz keine Sorgen machen... Umbringen tun sich andere... Ein kleines Schlaglicht auf dieses finstere Kapitel aus sektiererischem Ausstieg wirft ein Blick nach Neuseeland (peebs-net) zu den Artverwandten der Brüder. Ich selber kenne AV und christliche Versammlung, Geschlossene und Exclusive nur aus Berichten (Schwiegereltern AV), jedoch das Schema in der Nachfolg-und Parallel-organisation, der evangelisch-freikirchlichen Gemeinde, war deckungsgleich (in Struktur und Denke, bis auf den Umstand, dass nicht durchgängig Männlein und Weiblein getrennt saßen und die Kleiderordnung moderater ausgelegt wurde, auch wenn Ansprüche bestanden...Frauen knielanger züchtiger Rock und Dauerwelle, Männer "weiße Saubermann-Westen") Insgesamt war es eine Diktatur der Frommen. Die Kandare der KRANKMACHENDEN! Bibelverse. Darauf konnte Frau sich nur ihre eigenen Sprüche machen: Mitgefangen - mitgehangen. Und: Erst macht der Mann die Frau zur Hausfrau - und dann beschimpft er sie als Hausfrau. Auch ein Bruder ist in erster Linie Mann und nicht ein Heiliger, auch wenn ER sich (durch Erziehung) so fühlt! Hat mich dann doch erstaunt, bei idea von den einschlägigen Gewalterfahrungen in der Szene zu lesen! ...was macht frau mit dem Rest des Lebens? ---->Claudia Schreiber (nomen est omen) hat vermutlich keine halbe Fßballmannschaft im Gepäck? Aber vielleicht ist das eine Richtung? (*C.S.Baptisten* googeln und es kommen die vielen Key-Adressen: Strübind, Mission Gottesreich) U.Schaffer (Die Verbrennung), B. Kingsolver (Die Giftholzbibel) und Du und ich? Alle haben die Pole zwischen Abhängigkeit und Autonomie ausagiert. Oder zumindest doch ein faible für ein unerledigtes oder zu erlegendes Thema? [http://www.vitamin-c-online.com/2009/03/swr-uber-freikirchen-faszinierende-gemeinschaft-oder-sekte/] ich bin über diese Jahre ohne Vitamin - "B" gekommen und schlucke nun auffüllend nachholend Vitamin-D, die Knochenverkrümmung kompensierend... eine Rehabilitierung gibt es nicht! Jene Brüder-Freikirche war eine Anmaßung mit Alleinvertretungs-Anspruch und Absonderungs-Gebot. (Dennoch hatten etliche die Stirn, für sich eine eigene Auslegung zu etablieren...tja: gute Mädchen kommen halt überall hin!) Ich bewundere die, die von ihrem Leben sagen können: ich würde alles wieder genauso machen. Ist nun alles gesagt? Ich denke, hier ist es das! (wer mich anschreiben möchte - bitte keine Bekehrungsversuche - erreicht mich über den Initiator dieser Webseite)
Brüder-Kollateralschaden 03/22/12 2:00pm
#181 im Zwiespalt, ob es Sinn macht, hier zu schreiben ...zwischen Hightech und Aberglauben Mit einem Seitenhieb auf Ärzte hieß es bei Wiedergeborenen: “Heilen kann nur Jesus†oder “Jesus macht alles neuâ€. In seiner Rolle als Heiler hätte Jesus als reale Person gewiß auch Menschen heilen können. [Jesus,der Arzt, Jesus, der Psychotherapeut, Jesus, der Mann...wobei ich die Auswüchse solcher Büchertisch-Bestseller wie "Total Mann sein" -ELC- mal gleich weg laß. Das Herausschälen der Machopersönlichkeit - eine Antwort auf die hermaphroditische Gleichmacherei der 70er und 80er Jahre- geschah während der Zuspitzung, als sich die neue Erweckungsbewegung aufschwang...und tausend neue Gemeinden gründen wollte um _ _ _ herum] Umgekehrt wurden in jedem (Unbekannten) und jeder Situation Teufel und dessen Zerstörungswerk gesehen. Aber die Zerstörung von Beziehungen und Familien, liebe Brüder, ist sehr, sehr oft das Werk von ganz realen grätzenden und ätzenden MENSCHEN. Menschen, die sich Christen nennen. Menschen, die zerren und polemisieren und so lange keine Ruh geben, bis sie erreicht haben, was sie “vorhersehenâ€. Menschen und ganze Kollektive, die schlecht machen, schlecht reden, ihren Willen anderen überbraten und umpolen wollen, (z.B. darf man als Angeheirateter seine Herkunft und Kirche nicht behalten; war mir vorher nicht so klar) um Macht, Druck und Meinung auszuüben. Um sie für ihre Zwecke, Tradition und eigens verstandene Gesetze oder persönlichen Ehrgeiz einzusetzen, zu instrumentalisieren. Und so habe ich denn auch keine leibhaftigen Teufel gesehen, die Ehen zerstört hätten. Sondern immer wieder MENSCHEN.
Brüder-Kollateralschaden 03/22/12 1:50pm
#180 Themenwoche Seelenfänger 3sat aus dem Programm heute/morgen 21.10 Uhr scobel - Sekten Gesprächssendung Freitag, 23. März 2012 12.30 Uhr Aus dem Paradies verstoßen Ausgestiegen bei den Zeugen Jehovas Dokumentation 20.15 Uhr Die Seelenfänger Wie Scientology Menschen zerstört Dokumentation
Brüder-Kollateralschaden 03/21/12 5:24am
#179 die Folgeschäden auch postfundamentalistischer Sozialisation (z.B. Vorvorgeneration oder lang ausgestandener Patsituation in "Mischehe") nehmen so bunte Formen an. Wenn das auf die 30 zugehende Studentenkind aus kinderreichem Haus nur von Motteneier-WG zu Motteneier-WG ziehen kann, statt dass der Papa eine sterile Wohnung kauft :- ( (die einen Glaubensbrüder übergeben ihr Leben Jesus....die anderen Glaubensbrüder leben in wilder Ehe und pochen auf "Eigenverantwortung"...siehe nachdenkseiten.de)
meine religiöse Mägdung 03/18/12 8:21pm
#174 Es wird lange brauchen, bis man als Frau diese permanente (manchmal nur unterschwellige) Entwertung durch eine fundamentalistische Gemeinschaft wieder aus Körper und Sinnen entfernt hat. Wie unmöglich ist es erst ein komplexes Du-sollst-System wie AT und NT hinter sich zu lassen. Und was für eine Nichtachtung durch Gott-Vater, der Demut und Gefäligkeiten, die ihm der Untergebene darbringt zu seinen Gunsten nicht würdigt. Hat man da nicht dauernd ein grottenschlecht mieses Gefühl? Kann erst jetzt so richtig einschätzen, was es hieß, als Standard täglich für mindestens sieben Leute zu kochen und zu tun....DAS SOLL I C H GEWESEN SEIN? ? ? und WO war Gott? ? ? wenn man heute mal Besuch hat mit zehn Gästen...Mein lieber Schwan! Sowas habe ich mir aufladen lassen!...Früher war das christlich, dann war es nur noch fundamentalistisch-christlich. Ich kann nur sagen: Es war WAHNSINN!...aber für diese Knechte ist es gottgefällig, gottgewollt, nicht weiter dramatisch, nicht erwähnenswert, ein Fingerschnipp...tja...die frommen Teufel....UND ES GIBT SIE, die Leute, die diese Erfahrungen (mit Brüdern) machen!
03/16/12 10:58am
#230 Das bringt's eigentlich gut auf den Punkt: "Menschlich wollten sie ja auch gar nicht sein...Sie waren ja "christlich"! "
meine religiöse Mägdung 03/16/12 10:57am
#171 viel Hohn und Spott, mit diesem Thema als Frau in die Bibelforen zu ziehen , sind inzwischen ins Land gegangen. (die übliche Bibleboygroup-Methode, sich dumm zu stellen, entlarvend) Nee, Jungs! Ihr habt euch selbst disqualifiziert! Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott! :- )
meine religiöse Mägdung 03/16/12 10:52am
#170 doch noch ein P.S. was dieses unmenschliche Christentum ausmachte, zeigte sich z.B. auch darin , dass nach der Geburt unseres jüngsten und schwerbehinderten Kindes nicht ein Darbystenchrist auch nur nach ihrem kurz zuvor aus Loyalitätsgründen ausgetretenen Mitbruders gefragt hat. (es wurde stets an unserem Ehegebäude gezerrt...Durchsetzung des Oberhauptprinzips usw.) Zum Glück ist es gelungen, die Kinder da rauszuhalten. Sie haben keine Vorstellung von Freikirche. Ich kann mich noch bestens an das Lovebombing der ersten Stunden erinnern :- )
meine religiöse Mägdung 03/16/12 10:36am
#169 Zustimmung! Menschlich wollten sie ja auch gar nicht sein...Sie waren ja "christlich"! Schönen Tag, auch den mitlesenden "Brüdern" und "Schwestern". B.E.
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