Schön, die Stimme aus den Dahlemer Vorlesungen wieder zu hören, die Gedanken in Bewegung ... ein Interview mit Klaus Heinrich, emeritierter Professor für Religionswissenschaft an der FU Berlin.
Anfangen mit Freud heißt eines seiner kleinen Schriften - von den Gedanken des Psychoanalytikers Sigmund Freud aus gesehen, versteht Klaus Heinrich Religionen als Selbstverständigungsunternehmungen. Er deutet den Menschen als begehrliches und bedürftiges Wesen, das beständig in einem Zustand von Angst und Unsicherheit lebt und nach einer möglichen Entlastung sucht. So gesehen leben wir dann durchaus nicht in einem bereits aufgeklärten Zeitalter, sondern es lässt sich feststellen, dass der Prozess der Aufklärung noch andauert. Der selbstanalytische Prozess unserer Menschengesellschaft scheint noch lange nicht abgeschlossen.
So konnte man bei Klaus Heinricht (in der Tradition Tillichs) lernen, dass Religion, bei aller tödlichen Faszination apokalyptischer Lösungen im Monotheismus, ein gattungsgeschichtliches Unternehmen ist, dass nicht allein Zucht & Zwang, sondern Individualität & Freiheit zu befördern vermag.
Radio / MP3: Das philosophische Radio mit Klaus Heinrich über Psychoanalyse und Religion
http://www.wdr5.de/sendungen/philosophische-radio/s/d/19.08.2011-20.05.html
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