Bologna

Ein Kommentar zu einem Artikel über Friedrich Kittler in der ZEIT enthält wie in einer Nussschale den dressierten Geist der Universitäten.

Unklare Texte, dunkle Gedanken, Mangel an empirischen Belegen ... beste Chancen, um im deutschen Kulturbetrieb zum großen Philosophen erklärt zu werden. Dass man systematisch nichts beiträgt, wissenschaftliche Standards nicht einhält, nicht an einem echten Diskurs teilhat und außerhalb der Landes- bzw. Sprachgrenzen völlig unwahrgenommen bleibt, wenn kümmerts.

Was "wissenschaftliche Standards" und der "echte Diskurs" sind, wen kümmert's, so lange Standards und Diskurse im gleichgeschalteten europäischen Wissenschaftsbetrieb nur konform sind.

Wer ein Bachelor-Studium übersteht, der hat die verwaltete Welt zu spüren bekommen und weiß, wie sie funktioniert. Kittler wollte den Geist aus den Geisteswissenschaften austreiben, um die Wissenschaft vom Phantasma des Menschen zu befreien, der europäischen Universitätsverwaltung ist es gelungen, die Wissenschaft dem Ideal des deutschen Beamtentums gefügig zu machen: folge den Standards und sei kompatibel!

ttp://www.zeit.de/kultur/literatur/2013-07/friedrich-kittler-flaschenpost-an-die-zukunft/komplettansicht

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Zur Desorientierung