Der Thälmannplatz am Hohen Neuendorfer S-Bahnhof soll in Müllheimer Platz umbenannt werden.
Die CDU will Geschichte aus dem Hohen Neuendorfer Stadtbild verdrängen und anti-faschistische Haltungen, die nicht ins Weltbild des (klein-)bürgerlichen Biedermeier passen, vergessen machen. Die Posse (bei der auch seriöse PolitikerInnen mitgespielt haben) hat absurde Konsequenzen: die Partnerstadt Müllheim wird jetzt mit einem Platz geehrt, in dessen Zenrum seit 1933 eine Adolf Hitler geweihte Eiche steht.
So schreibt Paul Jacob am 4. September 1935:
Am 7. Oktober 1933 wurde Gemeindevorsteher Jacob endgültig, die Schöffen (...) neu eingeführt. Zu Ehren des Führers und Volkskanzlers Adolf Hiltler beschloss die neue Gemeindevertretung, den Platz an der Schönfließer-/Ecke Cäcilienstraße als ,Adolf-Hitler-Platz’ zu bezeichnen und auf dem Platz, eine ,Adolf-Hitler-Eiche’ zu pflanzen.
Seit wann gibt es den Thälmann-Platz?
Auf einem Stadtplan, der auf den 1. Juli 1946 datiert ist, wird der Thälmannplatz verzeichnet, gut drei Jahre vor Gründung der DDR. Fragt sich, wann genau der Platz nach 1945 in Ernst-Thälmann-Platz umbenannt wurde.
In einem der Berichte an die sowjetische Kommandantur ist für den Berichtszeitraum vom 1. bis 13. Juli 1945 zu lesen: Gleichzeitig werden in den Außenbezirken Hohen Neuendorfs Straßenschilder mit faschistischen Namen entfernt und durch alte beziehungsweise neutrale Namen ersetzt.
Daraus folgt allerdings nicht, dass der Platz gleich nach Thälmann benannt wurde.
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