Ein paar Banalitäten zu den Kommunalwahlen in Hohen Neuendorf und Birkenwerder.
- von den Wählern "kennen" vielleicht 10-15% die zur Wahl stehenden Kandidaten (jedenfalls deutlich weniger als zu Landtags- und Bundeswahlen)
- niemand kennt alle Kandidaten, der Bekanntheitsgrad derer ist am größten, die am tiefsten in die lokalen Millieus (Vereine, Volkssolidaritär, Feuerwehr, Schulen und Kindergärten) eingebettet sind
- Programme, Themen, Positionen, Argumente spielen fast keine Rolle bei der Wahlentscheidung
- konfliktuelle Themen sind kaum über den Kreis der unmittelbar Betroffenen hinaus bekannt
- von größeren, konfliktuellen (heißen) Themen haben die Kenntnis, die regelmäßig die lokale Presse (MAZ/OGA) lesen (deren Verbreitungsgrad ist bekanntlich gering)
- umso normaler (Landestrend) wird gewählt, je weniger heiße Themen es gibt
- gewählt werden die Parteien, die auch bei Landtags- und Bundestagswahlen gewählt werden
- gewählt werden die vorderen Listenplätzen
- hintere Listenplätze werden nur von ausgesprochenen Fans wahrgenommen und gewählt
- vielfach wird der Beruf ein Auswahlkriterium sein
- Wählergruppen wildern vor allem unter ohnehin unentschlossenen Wechselwählern
- lokale Wählergruppen werden gewählt, insofern sie sich in aktuellen Konflikten positioniert haben
- lokale Wählergruppen werden nicht aus Protest gewählt, dafür ist der Skandalisierungsfaktor zu gering
- soziale Netzwerke spielen quasi keine Rolle bei der Gewinnung neuer Wähler, lokale Politiker sind keine Stars, also haben sie keine Fans
Was daraus folgt ... folgt später, ist aber eigentlich auch klar.
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