Altenpflegeplätze in Hohen Neuendorf - aktuelle und künftige Bedarfsdeckung

Das Leitbild der Stadt Hohen Neuendorf fordert ein solidarisches Miteinander der Generationen. Und Hohen Neuendorf ist trotz der in den letzten Jahren rasant angewachsenen Bevölkerung tatsächlich äußerst gut aufgestellt, was die jetzige und zukünftige Ausstattung mit Altenpflegeplätzen (betreutes Wohnen und stationäre Pflege) angeht.

Es gibt zur Zeit ca. 569 Altenpflegeplätze in Hohen Neuendorf, davon 403 stationäre und 166 Plätze für betreutes Wohnen.

Seniorenhaus am Hain Hohen Neuendorf

Das Seniorenhaus am Hain Hohen Neuendorf bietet 146 Plätze für die stationäre Pflege an.

Elisabeth-Seniorenzentrum Bergfelde

Das Elisabeth-Seniorenzentrum Bergfelde verfügt über 55 stationäre und 28 Plätze für betreutes Wohnen.

Amarita

Das Altenpflegeheim Amarita bietet 113 stationäre Plätze an.

ALEP Seniorenwohnen in Borgsdorf

ALEP Seniorenwohnen in Borgsdorf bietet etwa 100 Plätze für betreutes Wohnen nach diversen Konzepten an.

Ev. Johannesstift Berlin Seniorenzentrum - Am Wasserturm

Das Seniorenzentrum Am Wasserturm verfügt über 66 Plätze für die stationäre Pflege.

Emmaus

Das Altenpflegeheim Emmaus bietet 23 Plätze für die stationäre Pflege, 20 Plätze für betreutes Wohnen und 2 für die Kurzzeitpflege an.

Betreutes Wohnen Friedrichstr. 18, 16540 Hohen Neuendorf

Betreutes Wohnen in der der Friedrichstr. 18 verfügt über 18 Plätze für betreutes Wohnen.

Analyse möglicher Bedarfsdeckung

Wie groß ist der prozentuale Anteil der Hohen Neuendorfer, die ab einem bestimmten Alter einen Pflegeplatz in einer dieser Einrichtungen erhalten können?

Setzt man die Gesamtzahl der Pflegeplätze zur Einwohnerzahl in Beziehung, können Aussagen über die mögliche Bedarfsdeckung getroffen werden. Es ist üblich diese Berechnung in zweierlei Hinsicht durchzuführen:

1. wie groß ist der prozentuale Anteil der 65− bis 79jährigen, die eine Chance auf einen Pflegeplatz haben (Index 1) und

2. wie groß ist der prozentuale Anteil der Menschen ab 80 Jahren, die eine Chance auf einen Pflegeplatz in Hohen Neuendorf haben (Index 2).

Bedarfsdeckung 2008

2008 hatte Hohen Neuendorf 23.909 Einwohner. Der prozentuale Anteil der 65− bis 79jährigen belief sich auf 16,1%, das sind 3849 Einwohner/Innen. Der Anteil der ab 80jährigen lag bei 4,2% oder 1004 Einwohnern. Insgesamt gab es 4853 Einwohner/Innen ab 65 Jahre. Daraus ergibt sich für 2008 eine Bedarfsdeckung (Index 1) für alle Einwohner ab 65 Jahren von 11,7% und stationär von 8,3%. Die Bedarfsdeckung für die ab 80jährigen (Index 2) lag bei 56,6%, stationär bei 40,1%.

Bedarfsdeckung 2025

Für 2025 rechnet man (Quelle: Bertelsmann Stiftung Wegweiser Kommune) mit einem Anwachsen der Einwohnerzahl auf 30.000 Einwohner. Der Anteil der 65-79jährigen liegt dann bei 17,2% oder 5160 Einwohnern, der Anteil der ab 80jährigen bei 9,9% oder 2970 Einwohnern. Insgesamt gibt es es 2025 dann 8130 Einwohner/Innen ab 65 Jahren.

Daraus ergibt sich für 2025 eine Bedarfsdeckung (Index 1) für alle Einwohner ab 65 Jahren von 7% und stationär von 5%. Die Bedarfsdeckung für die ab 80jährigen (Index 2) liegt bei 19%, stationär 13,6%.

Konsequenzen

Es wird seitens der Stadt keine Bedarfsquote vorgegeben. Denn mit dem Auslaufen des Investitionsprogramms Pflege (IVP) in Brandenburg wurde nach der Gesetzesnovellierung vom 29. Juni 2004 die Bedarfsplanung und die öffentliche Förderung vollständig abgeschafft. Die Errichtung weiterer neuer Pflegeplätze erfolgt jetzt in Zukunft ausschließlich durch private Investitionen; an die Stelle der Bedarfsplanung treten Beobachtung und Analyse des Pflegemarktes.

Doch gerade unter diesen Voraussetzungen lässt sich ein Bedarf an zusätzlichen Altenpflegeplätzen kaum begründen, der Standort Hohen Neuendorf ist (auch verglichen mit anderen Städten und Gemeinden) hinsichtlich der Altenpflege auch in Zukunft außergewöhnlich gut aufgestellt. Dazu kommt, dass in Zukunft auch neue Konzepte entwickelt und ausprobiert werden - fraglich ist, ob 2025 die jetzt üblichen Formen für die Pflege und das gemeinsame Leben alter Menschen überhaupt noch attraktiv sind.

Und eine falsche Einschätzung des Pflegemarktes hätte ihren Preis - denn um bei einem Überangebot die Plätze zu füllen, würden Bewohner von außerhalb der Kreisgrenzen angelockt. Für sie würden Sozialausgaben fällig, die auch von der Stadt zu tragen wären.

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